Wirklich alles, was du über Azelaic Acid wissen musst (FAQ Azelainsäure)

Wir beantworten Fragen zur Verträglichkeit von Azelainsäure, wofür sie alles genutzt werden kann, was es bei der Anwendung zu beachten gilt und wie du Azelaic Acid am besten in deine Routine integrieren kannst.
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Was ist Azelainsäure und wofür wird sie genutzt?

Azelaic Acid kann aus Körnern wie Weizen und Gerste gewonnen werden, wird für Gesichtspflegeprodukte aber in der Regel chemisch hergestellt. Azelainsäure zählt zu den Dicarbonsäuren und kommt natürlicherweise auf der Haut vor. Azelainsäure ist deshalb sehr gut verträglich und für alle Hauttypen geeignet. Sie kann zur Minderung von Akne, Reduzierung von Hyperpigmentation sowie zu einer Verbesserung bei Rosazea beitragen. 

Wann sind Ergebnisse zu erwarten? Wie schnell wirkt Azelaic Acid?

Mit Azelaic Acid bist du in for the long run. Wenn du bei deiner Gesichtspflege eher auf schnelle Ergebnisse setzt (z.B. starke chemische Peelings), dann wird es Zeit, dass du dein Durchhaltevermögen trainierst. 

Denn: Erste Ergebnisse mit Azelainsäure sind nach ein bis zwei Monaten konsistenter Anwendung zu erwarten. Die maximal möglichen Ergebnisse sollte je nach Anwendungsfall nach vier (Akne) bis sechs (Hyperpigmentation) Monaten erreicht sein.

Wie verträglich ist Azelainsäure?

Azelainsäure ist in der Regel sehr gut verträglich. Das liegt daran, dass es auf der Haut Hefe gibt, die Azelainsäure natürlich herstellt und somit kennt deine Haut Azelainsäure bereits. In seltenen Fällen kann es bei hohen Konzentrationen in den ersten Wochen zu Irritationen kommen. Sollten diese nach vier Wochen nicht abklingen, raten wir von der weiteren Nutzung ab und empfehlen Rücksprache mit einem Dermatologen zu halten. Grundsätzlich ist Azelaic Acid für alle Hauttypen sowie für empfindliche Haut geeignet.

Wie hilft Azelainsäure bei Akne?

Azelainsäure wird bakterienhemmend und kann helfen, die Anzahl der Bakterien, die zu Akne beitragen können, zu reduzieren. Darüber hinaus kann Azelaic Acid Hyperproliferation (die zu schnelle Zellteilung) reduzieren und somit verstopften Poren vorbeugen. Und drittens wirkt Azelainsäure entzündungshemmend. Aus diesen Gründen hilft Azelainsäure bei Akne. Azelainsäure hat keine Auswirkung auf Talgproduktion und hilft somit nicht bei der Reduktion dieser. Bei milden bis mittleren Akneformen kann Azelainsäure ähnlich gut wie Benzoylperoxid wirken.

Kann Azelaic Acid bei Rosazea helfen?

Azelaic Acid wirkt entzündungshemmend und kann insbesondere bei Irritation durch UV-Strahlung vorbeugen. UV-Strahlung kann du Aufflammen bei Rosacea führen (deshalb immer gut Sonnenstrahlen schützen). Aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung kann Azelainsäure insbesondere bei Rosazea mit akneähnliche Flecken helfen. Beim Rosazeasymptom der fortwährenden Rötung der Haut, kann Azelainsäure zu Verbesserung beitragen aber nicht komplett entfernen. Kurzgesagt: Azelaic Acid kann das Erscheinungsbild von Rosazea verbessern. Wir raten von einer Selbstdiagnose ab und empfehlen dir eine Rücksprache mit einem Dermatologen. 

Wirkt Azelainsäure bei Hyperpigmentierung, dunklen Flecken und Melasma?

Ja, Azelainsäure wirkt gegen Hyperpigmentation. Dies ist möglich, da Azelainsäure eine gewisse Vorliebe für diese dunklen Stellen hat und dort gezielt auf diese Pigmentzellen wirken kann. Insbesondere bei Akne, die beim Abheilen zu Flecken führt, kann sie die Entstehung solcher Flecken abmilder. 

Achtung: Wenn du Azelainsäure nutzen willst, um Sonnenflecken aufzuhellen, lass dich vorab von einer Dermatologin untersuchen. Es kann sein, dass es sich bei solchen Flecken um Hautkrebs(-vorstufen) handelt. Azelainsäure wirkt auch auch hier gezielt aufhellend und kann somit ein frühzeitiges Erkennen verhindern.

Welche Produkte mit Azelainsäure gibt es?

Verschreibungspflichtige Produkte enthalten in der Regel 20% Azelainsäure. Frei verkäuflich empfehlen wir Produkte ab 10%. Natürlich schätzen wir Azelaic Acid auch als extra Goodie in niedrigeren Konzentrationen, an dieser Stelle wollen wir dir aber Produkte mit Fokus auf Azelainsäure vorstellen: 

The Ordinary: Azelaic Acid Suspension 10%

Die Formulierung in Silikon ist zugegeben etwas gewöhnungsbedürftig, aber für dein Preis ein großartiges Einstiegsprodukt.

The Ordinary: Azelaic Acid Suspension 10%*, 30ml, 7,20€ 

Paula’s Choice: Azelaic Acid Booster

Der Booster enthält neben 10% Azelainsäure auch BHA Salicylsäure und trägt dabei zur Peeling-Funktion bei. Adenosine und Allantoin beruhigen die Haut. 

Paula’s Choice: Azelaic Acid Booster, 30ml, 37€

Alternative mit ähnlicher Formulierung ist Paula’s Choice: Clear Skin Clearing Treatment, 30ml, 37€

Facetheory: Azeclear Azelainsäure-Serum A15

Mit 15% ist diese Produkt am stärksten formuliert, wir empfehlen deshalb für den Einstieg erst eines der anderen Produkte zu verwenden. Hafer, grüner Tee und Hagebutte bieten extra anti-oxidativen Schutz. 

Facetheory: Azeclear Azelainsäure-Serum A15, 30ml, 30€

Wie kann ich Azelaic Acid in meine Routine integrieren?

Produkte mit Azelainsäure sind in der Regel sehr gut mit anderen Produkten und Actives kombinierbar. Du kannst Azelainsäure ein bis zweimal täglich auftragen. Wie bei allen neuen Produkten gilt: gewöhne deine Haut langsam daran und starte erst einmal täglich an wenigen Tagen in der Woche. 

Je nachdem, wie ausgefeilt deine Routine ist, sieht das dann so aus:

  1. Reinigung (kann bei Morgenroutine entfallen)
  2. Chemisches Peeling (in der Regel nur Abendroutine)
  3. Optional: Toner
  4. Azelainsäure
  5. Optional: Weiteres Serum/Treatment
  6. Creme
  7. Am Morgen: Sonnenschutz

Wichtig: Azelainsäure kann die Haut empfindlicher gegen UV-Strahlung machen. Deshalb ist eine breitband Sonnencreme mit mindestens LSF 30 tagsüber Pflicht.

Wenn dein Azelainprodukt bereits weitere Aktives enthält (die beiden Paula’s Choice Produkte haben BHA Salicylsäure), dann raten wir davon ab, das gleiche Active in der Routine nochmals zu verwenden (in diesem Fall also kein weiteres Peeling mit BHA). Zudem solltest du in diesem Fall dann auch auf nicht kompatible Actives verzichten (bei der Salicylsäure sind das Retinol, Peptide und Vitamin C). 

2 Antworten

  1. Schon wieder was mehr gelernt! Ein aufschlussreicher Beitrag
    den du geteilt hast. Es ist schwierig über das Thema im WWW
    was zu recherchieren.

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